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Archiv-Artikel

Ode an den weißen Schwan

Nicht Jaguar, nicht BMW, nicht Porsche will ich fahren, ich reite einen weißen Schwan seit 23 Jahren.

Die Türen klappern vor sich hin, ein säuselndes Gewaber, das Handschuhfach geht ständig auf, die Lüftung brummt makaber.

Die Fensterscheiben sind fast blind, das macht fürwahr beklommen,und dennoch sind der Schwan und ich noch immer angekommen.

Dreh ich den Schlüssel, macht es hicks, dann hebt er sich ganz sachte, Hydraulik heißt das Zauberwort, das ein Genie erdachte.

Die Hintermänner schlucken Qualm, sie sind im Rauch verloren, der Schwan und ich, wir starten durch, als wär’n wir neugeboren.

Er stottert kurz, ich zieh den Choke, um ihn zu unterstützen, er ist vom Aussterben bedroht,er weiß, ich werd ihn schützen.

Gleich einem Schiff schwimmt er durchs Land,erhaben, stolz und prächtig, wer ihn nicht mag, wer ihn verschmäht, macht sich bei mir verdächtig.

Mein schöner großer weißer Schwan, du Super-Luxus-Ente du bleibst bei mir, ich bleib bei dir, ich fahr dich bis zur Rente.

Max Lampin