Bahnradeln wird teurer

Seit gestern stehen wieder 1.000 Mieträder der Bahn in der Stadt herum. Wer sie benutzen will, muss aber pro Minute 1 Cent mehr bezahlen als 2004

Die Bahntochter DB Rent erhöht die Preise für die Nutzung der so genannten CallBikes um 1 Cent pro Minute. Damit sollen die bisherigen „geringfügigen Verluste“ vermindert werden, sagte gestern der Leiter des Produktionsbereichs Berlin, Philipp Reth. Dies sei notwendig, um den längerfristigen Erhalt der Mieträder zu sichern. Mit einem Gewinn rechne die Bahntochter allerdings trotz der Preiserhöhung auch in dieser Saison nicht. Genaue Bilanzzahlen nannte Reth aber nicht. Gestern begann die neue Saison für die Mieträder der Bahn.

Gemietet werden können die Leihfahrräder jetzt für 7 Cent pro Minute. Billiger wird es für Besitzer einer Bahncard: Sie müssen nur 5 Cent zahlen. Per Handy ausgeliehen werden können die Räder nach einer telefonischen Registrierung. Über Kreditkarte oder Lastschrift kann das Ausleihen direkt am Rad bezahlt werden.

Im Innenstadtbereich stehen ab sofort rund 1.000 Räder zur Verfügung. Im Laufe des Jahres soll die Zahl dann auf 1.650 erhöht werden. Dies sind laut Bahnangaben 100 weniger als noch im Einführungsjahr 2002.

„Wir gehen optimistisch in die neue Saison und hoffen, dass wir die Zuwachsraten des vergangenen Jahres noch steigern können“, so DB-Rent-Geschäftsführer Rolf Lübke. 2004 verzeichnete das Unternehmen mit 23.000 Kunden 5.000 mehr als im Vorjahr. In diesem Zeitraum stieg auch die Anzahl der Fahrten: 130.000 wurden registriert, 10.000 mehr als 2003.

Außer in Berlin gibt es die Mieträder auch in München, Frankfurt am Main und Köln. Die Flexibilität des Mietsystems sei einzigartig in Europa. „Anders als bei uns ist die Fahrradausleihe in Städten wie Wien, Amsterdam und Brüssel an bestimmte Stationen gebunden“, sagt Reth.

Einziger Nachteil des stationslosen Systems seien allerdings die damit möglichen Fahrradverluste. Um sie künftig zu vermeiden, arbeite das Unternehmen gemeinsam mit der Telekom an einem Ortungssystem. Damit kann die Position des Handynutzers bei Ausleihe und Rückgabe ermittelt werden. Geplant ist die Einführung im kommenden Jahr.