: Auf ewig ungeteilt
Neue Theaterakademie soll bislang auf Uni und Hochschule verteilte Ausbildungsgänge bündeln
Die Gründung einer Theaterakademie haben gestern die Hochschule für Musik und Theater, die Universität sowie die Staatstheater beschlossen. Ziel der Neuerung ist die Zusammenführung der bislang auf zwei Häuser verteilten Studiengänge „Musiktheater- und Schauspieltheaterregie“ sowie „Oper und Schauspiel“ unter dem Dach der Hochschule für Musik und Theater.
„Dies ist ein wichtiger Schritt hin zu einer besseren Kooperation von Regisseur und Schauspieler“, sagte Thalia-Intendant Ulrich Khuon. „Wenn beide schon während der Ausbildung in engem Kontakt stehen, lernt der Regisseur beizeiten, sich in diejenigen einzufühlen, die er später führen soll.“
25 Studienanfänger jährlich soll es an der Theaterakademie geben; bis Sommer 2006 wird zudem ein Bachelor-Master-Abschluss eingeführt sein. Wichtig sei zudem, dass die Neustrukturierung mit dem Erhalt der finanziellen Mittel einhergehe, so Khuon. „Ich interpretiere unsere Vorgespräche so, dass die entsprechenden Gelder der Universität komplett mit an die Hochschule wandern.“ Das ist auch nötig, denn zusätzliche Subventionen wird es nicht geben; lediglich „ergänzende Zuweisungen“ der Wissenschaftsbehörde sind vorgesehen.
Die Qualität der Ausbildung dagegen sollen Thalia Theater, Schauspielhaus, Staatsoper und Kampnagel mittragen – eine Aussicht, die Khuon viel versprechend findet: „Wir freuen uns auf die Anti-Routine von außen und rechnen damit, zweimal jährlich ein Projekt auf unserer Bühne in der Gaußstraße zu verwirklichen.“ Eine eigene Bühne der Theaterakademie berge dagegen die Gefahr der Abkapselung und Spezialisierung. Wohl wahr. Für die Leitung der Theaterakademie wird übrigens ein Multitalent gesucht, das sowohl künstlerisches Profil als auch Manager-Qualitäten mitbringt. Zu küren bis zum Wintersemester. Petra Schellen