Borussia schöngerechnet

DORTMUND dpa ■ Die Staatsanwaltschaft prüft die Aufnahme von Ermittlungen gegen die Geschäftsführer des Stadionfonds „Molsiris“, dem Haupteigentümer des Dortmunder Westfalenstadions. Es werde geprüft, ob ein Anfangsverdacht des Kapitalanlagebetrugs vorliege, bestätigte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Düsseldorf. Zuvor hatte die auf Kapitalanlagen spezialisierte Anwaltskanzlei Rotter (München) mitgeteilt, sie habe eine entsprechende Strafanzeige eingereicht. Sie kündigte eine mögliche Sammelklage an. Der Vorwurf: Die Geschäftsführer der Commerz Fonds Beteiligungsgesellschaft hätten die Bonität der Mieterin Borussia „gezielt aufpoliert“.

Ein operativer Verlust des börsennotierten Bundesligisten in Höhe von mehr als 22 Millionen Euro sei „schöngerechnet“ worden, so ein Sprecher der Kanzlei. Die dem Fonds zuzurechnende Vermietungsgesellschaft „Molacra“ habe kurz vor dem Bilanzstichtag 30. Juni vorübergehend Stadionanteile von Borussia Dortmund erworben. So habe das BVB-Management einen Jahresüberschuss vermelden können, anschließend sei das Geschäft rückabgewickelt worden.

Gegen Ex-Clubchef Gerd Niebaum und BVB-Geschäftsführer Michael Meier werde man Anfang April in einer erweiterten Strafanzeige neue Vorwürfe erheben, kündigte der Kanzlei-Sprecher an. Nach einer Strafanzeige Ende Februar ermittelt die Dortmunder Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Kapitalanlagebetrug und Untreue.