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Archiv-Artikel

Neue Chance für Kroatien

BRÜSSEL dpa ■ Die EU will Kroatien mit einer Expertengruppe zur Kooperation mit dem UN-Kriegsverbrechertribunal bringen, um die verschobenen Beitrittsverhandlungen dann aufnehmen zu können. Die Staats- und Regierungschefs der 25 EU-Staaten beschlossen gestern in Brüssel, die Gruppe solle klären, ob Kroatien mit dem Tribunal entsprechend den EU-Forderungen uneingeschränkt zusammenarbeitet. Bundesaußenminister Joschka Fischer sagte, wahrscheinlich werde das Ergebnis negativ ausfallen. Das Tribunal verlangt die Auslieferung des in Den Haag angeklagten Exgenerals Ante Gotovina. Die Regierung in Zagreb hat erklärt, sie kenne Gotovinas Aufenthaltsort nicht. Vertreter der luxemburgischen Ratspräsidentschaft, der Kommission, von Chefdiplomat Javier Solana sowie von Kroatien-Kritiker Großbritannien und dem kroatienfreundlichen Österreich sollten der EU-Gruppe angehören, sagte Fischer. Er betonte, zunächst halte die EU jedoch an dem Beschluss fest, die Beitrittsgespräche aufzuschieben. Ursprünglich sollten die Verhandlungen am 17. März beginnen.