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Der frühere Theaterintendant Ivan Nagel wird am 10. April in Berlin mit dem Heinrich-Mann-Preis 2005 ausgezeichnet. Er erhalte die mit 8.000 Euro dotierte Auszeichnung als engagierter Biograf des Regietheaters und unbeugsamer Anwalt der Aufklärung, teilte die Berliner Akademie der Künste am gestern mit. Die Ehrung gelte einem „großen Essayisten, dem homme engagé, der den europäischen Holocaust überlebte, ohne Europa und das Lob seiner Kultur aufzugeben, ganz im Sinne des Namensgebers des Preises“. Der 1931 in Budapest geborene Nagel war in den 70er-Jahren Leiter des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg, 1981 gründete er die Festspiele „Theater der Welt“. Von 1985 bis 1988 leitete er das Württembergische Staatsschauspiel in Stuttgart, 1998 war er Schauspielchef der Salzburger Festspiele.

Zu den wichtigsten Essays des in Berlin lebenden Nagel gehören „Autonomie und Gnade. Über Mozarts Opern“ und „Kortner Zadek Stein“. Zuletzt erschien von ihm 2004 der Band „Das Falschwörterbuch. Krieg und Lüge am Jahrhundertbeginn.“ Den Preis überreicht Akademiepräsident Adolf Muschg, die Laudatio hält Luc Bondy.

Eine traurige Nachricht, ein Verlust: Der Schauspieler Hermann Lause ist am Ostermontag im Alter von 66 Jahren in Hamburg gestorben. Lause, bekannt aus zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen wie „Schtonk“, „Gegen die Wand“ und „Tatort“, erlag einem Krebsleiden, bestätigte das Allgemeine Krankenhaus Barmbek gestern einen Bericht des Norddeutschen Rundfunks. Lause spielte zunächst an Bühnen in Essen, Oberhausen und Bochum unter der Regie von Peter Zadek. Ab 1977 war er am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, von 1993 bis 1995 beim Berliner Ensemble.