: Luftrechnung um Prestigeprojekt
Bremen taz ■ Als „ein weiteres Beispiel für die katastrophale Vertragspolitik des Bremer Senats“ werten die Grünen den Versuch des Wirtschaftsressorts, sich 2,3 Millionen Euro nachträgliche Baukosten für das Universum Science Center über dessen geplanten Erweiterungsbau „Visionarum“ bewilligen zu lassen. Wie schon beim Musical-Theater gingen eventuelle Gewinne an die privaten Betreiber, wohingegen sämtliche Risiken an der öffentlichen Hand hängen blieben. Den Bau des „Visionarums“ – Bremen soll 22 Millionen Euro zahlen – könne sich die Stadt nicht leisten, sind sich die Grünen mit der FDP einig. Beide halten sie auch eine zehn Millionen Euro-Spritze für das Universum, wie sie das Ressort als „Alternative“ aufgeführt hat, für unverhältnismäßig. „Diese Zahl ist völlig aus der Luft gegriffen“, sagte der FDP-Landesvorsitzende Peter Bollhagen. Wirtschaftssenator Peter Gloystein (CDU) stellte sich gestern demonstrativ hinter die „Visionarum“-Pläne und das Universum. Dieses bleibe „einer der erfolgreichsten Attraktionen Bremens“. Gloystein räumte ein, dass der Förderverein Universum Stiftung e.V. mit Kenntnis seines Ressorts den Millionen-Kredit aufgenommen habe, der nun vom Staat übernommen werden solle. Die Universum GmbH, die zu 100 Prozent dem Verein gehöre, sei jedoch liquide und „voll handlungsfähig“.