: Es wird weiter okkupiert
PROTEST Heute diskutiert Immobilienanstalt mit Aktivisten über die Zukunft des Camps
„Mit Occupy ins Jahr 2012“ hat jemand in Rot auf einen gelben Regenschirm am Camp-Eingang geschrieben. Dahinter schläft am Sonntagmittag das Dutzend verbliebener Zeltbewohner aus. Am Vorabend habe man mit mehr als 100 Gästen Silvester gefeiert, erzählt ein junger Kapuzenträger, als einer von wenigen schon wach. „War super.“
So verkatert sich das Camp auf dem ehemaligen Bundespressestrand präsentiert, in einem sind sich die Bewohner einig: Occupy soll auch 2012 Akzente setzen. „Die Weihnachtstage waren unsere Konsolidierungsphase“, sagt Aktivist Johannes Ponader. „Jetzt arbeiten wir auf den 15. Januar zu, unseren weltweiten Aktionstag.“ Im Januar würden auch Flashmobs und kleinere Aktionen „wieder anlaufen“.
Vorerst aber steht das Camp vor ganz praktischen Fragen. Die Geländeverwalterin, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), wollte das Areal schon zum Jahresende an ein privates Baukonsortium übergeben. Hier soll das neue Bildungsministerium entstehen. Zuletzt gab es Gerangel um eine Holzhütte. Am heutigen Montag will sich ein Bima-Vertreter mit Aktivisten treffen. „Nach den unschönen Aktionen dürften ihm einige Emotionen entgegenschwappen“, vermutet Ponader. KO
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