: Dreieinigkeit in Gefahr
Nordelbiens Kirchenparlament berät über massive Veränderungen: Gut möglich, dass am Ende der Spar-Diskussion die Zahl der Bischöfe von drei auf eins gekürzt wird – wenn sich die Synodalen auf einen Amtssitz einigen können
Auch an Gerechtigkeit muss gespart werden. Das wird die Synode der nordelbischen Kirche (NEK), die von heute bis Samstag in Rendsburg tagt, beschließen. Zwar erhält der entsprechende Posten im Haushaltsentwurf künftig einen höheren Anteil am Gesamtbudget. Aber das hilft alles nichts. 701.300 Euro weniger als im Vorjahr werden für „Ökumene, Mission und Gerechtigkeit“ bereitgestellt, mehr als zwei Millionen sparen die Nord-Protestanten an der Bildung. Und selbst das ist nicht der herbste Einschnitt, über den das Kirchenparlament befindet.
Die seit 1977 bestehende Landeskirche, die neben Hamburg auch die Bischofssitze Lübeck und Schleswig umfasst, plagt nämlich eine strukturelles Defizit: Das wird auf sieben Millionen Euro beziffert. Vor dem Hintergrund, dass bei der NEK allenfalls die Mindereinnahmen wachsen, spricht das für eine solide Haushaltsführung: Anfang der 90er Jahre flossen noch umgerechnet 400 Millionen Euro jährlich in die Kirchenkassen, unter 300 Millionen waren es bereits vor drei Jahren. Das Schrumpftum setzt sich fort: 2005 rechnet man nur noch mit Einnahmen in Höhe von 262 Millionen Euro. „Das liegt nicht nur am Mitgliederschwund“,betont Sprecherin Elisabeth Most-Werbeck. Auch die Steuerreform wirke sich ungünstig aus.
Deshalb stehen in Rendsburg noch kontroversere Themen auf der Tagesordnung als der Jahreshaushalt. Heftige Debatten werden zur Strukturveränderung erwartet. Der radikalste Vorschlag dafür: Die Zahl der Bischofsstellen bis 2010 von drei gleichberechtigten auf eine kürzen. Notwendig dafür wäre allerdings eine Änderung der NEK-Verfassung, die nur mit einer Dreiviertel-Mehrheit im Kirchenparlament durchsetzbar ist. Zwar böte die Synode eine historische Chance für diese Reform – denn aus Altersgründen sind alle drei Bistumsspitzen bis 2011 auszutauschen. Dagegen stehen aber die jeweiligen Regional-Interessen: „Es ist davon auszugehen“, so Sprecherin Most-Wehrbeck, „dass die Vertreter der Sprengel sich für deren Status einsetzen.“
Nicht unwahrscheinlich also, dass stattdessen Unter- und Mittelbau eingedampft werden: Nicht näher beschriebene „Beschlüsse zum pastoralen Nachwuchs“ kündigt nebulös eine Pressemitteilung an. Mit rund 1.400 habe man, „noch immer mehr Pastorenstellen als 1977“, erinnert Most-Wehrbeck. „Und das trotz deutlich gesunkener Gläubigenzahlen.“ bes