IMPFSTOFFVERSUCHE : Geldstrafe für Pharmakonzern
BUENOS AIRES | Das britische Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline ist von einem argentinischen Gericht zu einer Zahlung von 180.000 Euro verurteilt worden. Bei einer Studie von Impfstoffen an Kindern seien Unregelmäßigkeiten bei der Einverständniserklärung der Eltern festgestellt worden, hieß es im Urteilsspruch nach Angaben der Online-Ausgabe der Zeitung Página/12. GlaxoSmithKline teilte mit, das Unternehmen werde Berufung gegen das Urteil einlegen. Die Erklärungen seien von minderjährigen Eltern, von Großeltern, die nicht die entsprechende Berechtigung hatten, und auch von Analphabeten unterschrieben worden. Der Fall hatte in Argentinien Aufsehen erregt, weil 14 Babys aus armen Familien starben, die zwischen 2007 und 2008 an Studien von GlaxoSmithKline für einen Impfstoff gegen Lungenentzündung und Ohrenentzündung teilgenommen hatten. Die zuständige Behörde in Argentinien, Anmat, versicherte, dass der entwickelte Impfstoff „sicher“ sei und in über 80 Ländern bereits angewandt werde. Es seien jedoch Unregelmäßigkeiten in der Auswahl der Patienten bei der Entwicklung des Impfstoffs festgestellt worden. (dpa)