: „Das Becken wird zur Kugel“
Fusion: Ost-westlicher Tanz im Sprechwerk
■ ist professionelle Tänzerin und gründete 2008 das Muse EnsembleFoto: Promo
taz: Frau Deleanu, ist die Fusion orientalischen und westlichen Tanzes, die Ihr siebenköpfiges „Muse Ensemble“ praktiziert, nicht reine Folklore?
Yaminah Deleanu: Nein, denn beide Stile stehen in einem faszinierenden Spannungsverhältnis: Der orientalische Tanz lebt von der starken Beckenspannung des Tänzers. Man stellt sich das Becken dabei als schwere Kugel vor. Das erzeugte starken Bodenkontakt. Im Jazztanz sind die Bewegungen eher nach außen gerichtet. Das Ganze ist luftiger.
Wie bringen Sie beides zusammen?
Indem ich – zu einer Musik, die orientalische und westliche Elemente verbindet – eine Geschichte ersinne, für deren Ausdruck ich Bewegungen beider Stilrichtungen brauche.
Ginge das nicht auch zu rein orientalischer Musik?
Nein. Orientalische Musik gibt stets die Geschichte vor, der traditionell bestimmte Bewegungen zugeordnet sind. Der Choreograph hat da wenig Freiheit. Im Modern Dance dagegen untermalt die Musik die Geschichte des Choreographen.
Werden Anhänger des reinen orientalischen Tanzes Ihren Stilmix schätzen?
Nein, und von diesen Traditionalisten gibt es viele. Einige davon schätzen die Weiterentwicklung des orientalischen Tanzes nicht einmal dann, wenn sie im Herkunftsland passiert.
INTERVIEW: PS
20 Uhr, Sprechwerk, Klaus-Groth-Str. 23. Anmeldung: management@muse-ensemble.de