: Weniger Pestizide im Gemüse
KONSUM Die Giftrückstände in Nahrungsmitteln nehmen ab. Ganz sauber sind aber die wenigsten
KIEL dpa | Obst, Gemüse, Kartoffeln und Getreide sind weniger mit Pestizidrückständen belastet als noch in den vergangenen Jahren. Wie das schleswig-holsteinische Umweltministerium am Dienstag mitteilte, wiesen inländische Produkte wie in den vergangenen Jahren weniger Giftstoffe auf als importierte. Dies hätten amtliche Untersuchungen im Landeslabor ergeben.
Durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln können Erntegüter Rückstände enthalten, deren Höchstmenge gesetzlich festgelegt ist. In drei Prozent der Proben wurden diese Höchstmengen überschritten, fast die Hälfte der 411 untersuchten Proben (44 Prozent) enthielt keine Rückstände. Mehr als jede zweite Probe (53 Prozent) habe Rückstände in zulässiger Menge enthalten, hieß es weiter.
Von den Proben aus deutschem Anbau waren 55 Prozent rückstandsfrei, 2 Prozent lagen über dem Grenzwert. Bei Waren aus dem Ausland war dagegen nicht einmal jede dritte Probe ohne Pestizidrückstände (30 Prozent), bei 4 Prozent wurde eine Überschreitung der Höchstmengen festgestellt.
Besonders sauber: Sprossgemüse wie Zwiebeln, Blumenkohl oder Kohlrabi. Dort waren neun von zehn Proben ohne Rückstände, bei Fruchtgemüse wie Paprika und Tomate sowie bei Wurzelgemüse (Möhren, Rote Bete) waren es sieben von zehn. Die Überschreitung des Grenzwertes wurde bei einer Karottenprobe festgestellt. Zudem lagen je eine Probe Zitronen, Pfirsiche (Spanien) und Maracuja (Südafrika) sowie vier Birnenproben (Frankreich, Türkei) über dem zulässigen Höchstwert.
Kartoffeln waren zu 84 Prozent frei von Rückständen, allerdings wurden in drei Getreideproben geringe Höchstgehaltsüberschreitungen festgestellt. Das Fazit des Kieler Ministeriums: „Hinsichtlich des gesundheitlichen Verbraucherschutzes zeichnen sich keine Probleme durch die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln ab.“