: Kein gläserner Tamm
Schiffssammler verzichtet aus Kostengründen auf den Glaskubus für geplantes Marinemuseum im Kaispeicher B
Teurer als ohnehin schon erwartet werden sich Umbau und Restauration des Kaispeichers B gestalten, in den Ende 2006 das Internationale Schifffahrts- und Meeresmuseum Peter Tamm einziehen soll: Gegen den ursprünglich geplanten Glaskubus hat sich Privatsammler Tamm ausgesprochen. Der Kubus hatte beide Gebäude verbinden und zudem über das Wasser hinausragen sollen, um eine werbewirksame Sichtachse von den Deichtorhallen zum Kaispeicher B (Foto) in der Hafencity zu schaffen.
Doch mit 2,5 Millionen Euro gerate der Bau des 750 Quadatmeter großen Glasanbaus deutlich teurer als verkraftbar, räumte Tamms Geschäftsführerin Russalka Nikolov gestern gegenüber der taz auf Nachfrage ein. Klimatisierung und Beheizung würden 20 Prozent der auf 2,3 Millionen Euro veranschlagten Betriebskosten verschlingen. Als Ersatz für den Kubus soll jetzt eine Brücke für rund 400.000 Euro dienen.
Weiteres Geld verschlingt laut Nikolov neben der Trockenlegung des Kellers die Restauration der Fassade. Das Amt für Denkmalschutz habe ein Gutachten erstellt, „das bröckelnde Steine und etliche schadhafte Verfugungen“ nachweise. Für 1,5 bis zwei Millionen Euro müsse die Fassade restauriert werden – „die Stadt kann wirklich froh sein, dass wir ihr das alles abnehmen“, findet Nikolov. „Die Haustechnik ist der bei weitem größte Kostenfaktor unseres Unterfangens, und angesichts dessen wiegen die 30 Millionen Euro, die wir vom Senat erhalten haben, gar nicht so schwer.“ PS/Abb.: dpa