: Unterrichtsqualität an der langen Leine
Niedersachsens Kultusminister und die Bertelsmann Stiftung starten das Projekt „Eigenverantwortliche Schule“
Rund 130 Schulen in Niedersachsen beteiligen sich ab dem kommenden Schuljahr an einem Projekt des Kultusministeriums und der Bertelsmann Stiftung, das die Eigenverantwortung der Schulen fördern soll. Dabei sollen Schulleitungen und Lehrer künftig selbst entscheiden, ob sie ihren Unterricht anders gestalten wollen. Busemann: „Warum muss eine Stunde 45 Minuten dauern?“
Denkbar sind ferner gezielte Förderprogramme für Sitzenbleiber, außerdem sollen Schulen Personal teilweise selbst einstellen können: Busemann will den Schulen bei der Verbesserung ihrer Arbeit „mehr Leine“ geben. Jede Schule müsse sich um ein Qualitätsmanagement kümmern, so Busemann.
Das Kultusministerium hatte ursprünglich von 200 Schulen gesprochen, die sich beteiligen sollten. Viele Einrichtungen hatten jedoch Bedenken gegen das Projekt. Das Hauptziel einer verbesserten Unterrichtsqualität sei unumstritten, so Guillermo Spreckels vom Philologenverband. „Aber bei dem vorgegebenen Höllentempo wird das Auto, das zudem noch erhebliche Konstruktionsmängel aufweist, aus der Kurve fliegen.“ Der GEW-Chef Eberhard Brandt sagte, „es ist uns zu läppisch, was es an Gestaltungsfreiraum gibt“. taz/dpa