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Archiv-Artikel

Noch kein Abgesang

Aufgelöste Berliner Symphoniker spielen ohne Geld weiter. Am Sonntag soll das nächste Konzert stattfinden

Trotz der am Freitag verkündeten Auflösung der Berliner Symphoniker spielen die Musiker ohne Honorar weiter. Am Sonntag um 16 Uhr findet das nächste Konzert statt. „Wir machen Kultur für null Euro“, sagte Geschäftsführer Andreas Moritz am Dienstag. Alle Symphonie-Mitglieder, auch die Aushilfen, spielen ohne Entlohnung. Wer darauf nicht verzichten könne, werde aus privater Tasche von den übrigen Mitgliedern entlohnt.

Ursprünglich hatten die Symphoniker am vergangenen Sonntag das letzte Mal in der Philharmonie auftreten sollen. Insolvenzverwalter Christian Köhler-Ma hatte am Freitag die Auflösung des Orchesters angekündigt. Die Bilanzen hätten so schlecht ausgesehen, dass nur die Verbindlichkeiten gegenüber den Geschäftspartnern noch beglichen werden könnten.

2004 hatte der Senat Zuschüsse in Höhe von jährlich drei Millionen Euro gestrichen. Daraufhin musste der Trägerverein des Orchesters im September Insolvenz beantragen. Seither hatte der Insolvenzverwalter zusammen mit dem Orchestervorstand den Spielbetrieb fortgeführt und eine privatwirtschaftliche Lösung entwickelt. Der Geschäftsführer des Trägervereins, Sven Moritz, hatte beim Kulturausschuss Mitte März noch eine Finanzspritze in Höhe von 80.000 Euro erbeten. Kultursenator Thomas Flierl (PDS) wollte laut Insolvenzverwalter nur 25.000 Euro zur Verfügung stellen. DDP