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Archiv-Artikel

die anderen über bush/scharon und indien/china

Die Zeitung Le Télégramme aus Brest schreibt zur Lage im Nahen Osten: Ariel Scharon träumt nicht mehr von Großisrael, sondern konzentriert sich auf das Wesentliche. Gleichzeitig verwandelt er den künftigen Palästinenserstaat, wenn er denn eines Tages entstehen sollte, in einen wahrhaften Schweizer Käse, dessen Autonomie zumindest stark eingeschränkt sein wird. Die israelische Regierung ist in einer so starken Position, dass sie auch nicht vor Provokationen zurückschreckt. Einst galt Scharon als unberechenbarer Militarist; heute wird er als Freund auf der texanischen Ranch von George W. Bush empfangen und als großer Stratege bezeichnet.

Das Pariser Wirtschaftsblatt Les Echos kommentiert die Regelung des indisch-chinesischen Grenzkonflikts: Wenn die beiden Riesen Indien und China, die ein Drittel der Weltbevölkerung stellen, von Frieden und Handel sprechen, hält der ganze Planet den Atem an. Stehen wir am Beginn einer chinesisch-indischen Achse, die das Antlitz der Welt verändern könnte? Dieser Schluss wäre etwas vorschnell. Indiens von Grenzkonflikten und Pekings Unterstützung für Pakistan genährtes Misstrauen bleibt tief. Man kann darauf wetten, dass die Rivalität zwischen dem Tiger und dem Elefanten noch lange über Partnerschaft und heimliches Einvernehmen obsiegen wird.