Kartellamt macht Vattenfall billiger

FERNWÄRME Ohne Monopolstellung sinkt der Kaufpreis, den Hamburg für das Netz zahlen muss

Der Hamburger Senat sieht in dem Beschluss des Bundeskartellamtes zum Fernwärmenetz in „keine Auswirkungen auf die Verträge der Stadt mit Vattenfall“. Das erklärte am Dienstag Frank Krippner, Sprecher von Umweltsenatorin Jutta Blankau (SPD) auf Anfrage der taz. Die Stadt wolle sich weiterhin mit 25,1 Prozent an einer Betreibergesellschaft für das Netz beteiligen.

In dem im Dezember 2011 unterzeichneten Vertrag sei eine „Kaufpreisanpassung“ vereinbart worden, wonach sich der von Hamburg zu zahlende Betrag nach dem Unternehmenswert am 1. Januar 2018 richte. Sollten dieser sinken, müsste auch Hamburg weniger zahlen, so Krippner.

Die Stadt hatte mit Vattenfall und Eon Hanse vereinbart, jeweils ein Viertel der drei Versorgungsnetze für Strom, Gas und Fernwärme für 543 Millionen Euro zu übernehmen. Der größte Teil dieser Summe entfiele mit 325 Millionen Euro auf das Fernwärmenetz von Vattenfall.

Nach einem Beschluss des Bundeskartellamts muss Vattenfall nun aber seine Leitungen für Mitbewerber öffnen. „Dritte können also Abnehmer im Netzgebiet von Vattenfall mit Wärme beliefern“, befinden die Wettbewerbshüter (taz berichtete gestern). Durch den Verlust der Monopolstellung aber müsste der Wert des Netzes sinken und somit der Kaufpreis.

Darauf aber sei die Stadt vorbereitet, versichert Krippner: „Auswirkungen Dritter auf den Unternehmenswert werden berücksichtigt.“  SMV