Verdorbene Putendöner verkloppt
: Prozess um Berliner Gammelfleisch beginnt

Mehr als fünf Jahre nach dem Berliner Skandal um massenhaft verseuchtes Putenfleisch kommt der Fall jetzt vor Gericht. Am heutigen Mittwoch beginnt vor dem Amtsgericht Tiergarten der Prozess gegen drei Unternehmer im Alter von 36, 44 und 51 Jahren. Die Angeklagten sollen im Jahr 2006 für ihre GmbH insgesamt 320 Tonnen Putenfleisch aus Italien importiert haben. Bei einer Lebensmittelkontrolle wurden 95 Tonnen des tiefgefrorenen Geflügels sichergestellt. Analysen ergaben, dass davon 70 Tonnen nicht zum Verzehr geeignet oder sogar gesundheitsschädlich waren.

Den Angeklagten wird ein Verstoß gegen das Lebensmittelgesetz vorgeworfen. Nach Angaben von Gerichtssprecher Tobias Kaehne hat einer der Männer bislang geschwiegen, einer bestreitet die Vorwürfe. Der Dritte habe eine Verantwortung als Geschäftsführer eingeräumt. Im Prozess sei unter anderem zu klären, ob die Angeklagten wussten, dass das Fleisch teilweise verdorben war, sagte Kaehne.

Das Putenfleisch wurde 2006 verarbeitet und ging an Imbiss-Geschäfte. In Berlin waren damaligen Meldungen zufolge rund 40 Tonnen Fleisch verzehrt worden. (dpa)