: Neuköllner Schüler sollen leichter Azubi werden
BERUFSBILDUNG Von der „Zukunftsakademie Gropiusstadt“ haben auch Unternehmen etwas
EDUARD HEUSSEN, PROJEKTLEITER
Wenn auf dem Podium einer Pressekonferenz neun Leute sitzen, zeugt das von Mitteilungsdrang, im Fall der „Zukunftsakademie Gropiusstadt“ auch von einer weit verzweigten Kooperation: Am Donnerstag haben das Bezirksamt Neukölln, der Berliner Senat, Neuköllner Schulen und Unternehmen sowie die fördernde Bürgerstiftung Neukölln ihr gemeinsames Projekt vorgestellt. Es soll die Chancen von SchülerInnen im Bezirk auf einen Ausbildungsplatz erhöhen und zugleich Unternehmen bei ihrer oft verzweifelten Suche nach geeigneten Azubis helfen.
„Die Unternehmen suchen bei uns händeringend nach Nachwuchs“, sagte der Leiter der Hermann-von-Helmholtz-Sekundarschule, Roland Hähler. An der Kooperation sind außerdem die Walther-Gropius- und die Liebig-Schule beteiligt, allesamt in Gropiusstadt beheimatet. Die Schüler sollen nun an Mentoringprogrammen teilnehmen, auf Berufsorientierungscamps gehen und Praktika in den Unternehmen wie Vivantes oder der Telekom absolvieren. Auch Lehrer und Unternehmensmitarbeiter sind gefragt: Für sie soll es gemeinsame Konferenzen geben.
„Wir wollen mit diesem Projekt die zwei einander fremden Welten Schule und Wirtschaft zusammenbringen“, sagte der Projektleiter der „Zukunftsakademie Gropiusstadt“, Eduard Heußen. Die Zuständigkeit von Schulen für ihre Schüler solle nicht mit dem Ende der Schulzeit enden – vielmehr gelte es, ein „Management des Übergangs“ von der Schule in den Beruf zu installieren. Die Neuköllner Bezirksstadträtin für Bildung und Schule, Franziska Giffey (SPD), sagte, das Projekt sei Gold wert, um Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen. Mehr als 40 Prozent der Neuköllner Schüler würden die Schule unter sehr schwierigen Voraussetzungen verlassen: 2011 seien von rund 2.500 Schulabgängern im Bezirk knapp 360 ohne Abschluss geblieben, etwas mehr als 700 erreichten lediglich einen Hautschulabschluss. SEPU