: Sehr geehrter Claus Peymann,
Ihr letzter Brief an die taz war sehr traurig. Gefragt hatten wir Sie vor gut zwölf Monaten, ob Sie uns zum Jahrestag der Agenda 2010 etwas verfassen könnten. Dann schrieben Sie zurück, zwar „Fan von der taz“ zu sein, die zu Ihrem „Leidwesen“ auch „immer besser wird“. Aber einen Kommentar lehnten Sie ab mit den Worten: „Da Ihr mein Theater und meine Arbeit so mies und ignorant behandelt, verschenke ich auch keinen Satz an Euch. Egal zu welchem Thema – und sei es zu meinem eigenen Tod. Also nix zur Agenda 2010.“ Wir geben aber nicht auf. Und verweisen, von wegen Vorwurf der Miesepetrigkeit und Ignoranz, zum Beispiel auf die Besprechung unter dem Titel „Die Rückkehr vom St. Peter“ (taz vom 2. Oktober 2004). Dort steht der Satz: „Peter Handke schrieb eine furiose Hate-Speech, Claus Peymann hat sie komödiantisch abgefedert. Ergibt: eine gelungene Uraufführung des Theaterstücks „Untertagblues“ im Berliner Ensemble.“ Ist das mies? Ist das ignorant? Deshalb wünschen wir uns von Ihnen, dass Sie uns wieder „Sätze schenken“. Bitte reden Sie wieder mit uns!
Können Sie uns diesen Wunsch erfüllen?
Liebe taz,
ich habe weder Lust noch Zeit, der von mir im Prinzip geschätzten taz „Sätze zu schenken“. Bitte fragen Sie zum 50. Geburtstag wieder an – falls es die taz und vor allem falls es mich dann noch gibt.
Mit herzlichen Grüßen
Claus Peymann