DJINDJIC-MÖRDER : Flucht aus Gefängnis in Serbien verhindert
BELGRAD | In Serbien hat die Polizei die Flucht von einem der Mörder des früheren serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic aus dem Gefängnis vereitelt. Sretko Kalinic habe gestern mit einem Komplizen die Flucht aus dem Belgrader Zentralgefängnis versucht, teilten die Behörden mit. Die beiden Inhaftierten hätten am Morgen ihre Gefängnistüren aufgebrochen, einen Wärter angegriffen und seien bis in den Hof der Haftanstalt vorgedrungen. Dort seien sie dann aber festgenommen worden, hieß es in einer im Fernsehsender RTS verlesenen Erklärung.
Djindjic war am 12. März 2003 vor dem Sitz der Regierung in Belgrad von einem Heckenschützen erschossen worden. Er war der erste demokratisch gewählte Ministerpräsident Serbiens nach dem Sturz von Staatschef Slobodan Milosevic im Jahr 2000 und galt als entschiedener Reformer.
Kalinic wurde wegen seiner Mordbeteiligung 2007 in Abwesenheit zu 30 Jahren Haft verurteilt. Im Juni 2010 wurde er nach einer Schießerei zwischen Mafiosi in einem Vorort von Zagreb von kroatischen Beamten gefasst und im August 2010 an serbische Behörden übergeben. (afp)