: ENGLISCH-SCHOTTISCHE FEINDSCHAFT: DER HAGGIS-KRIEG
Er wird wohl als „Der Haggis-Krieg“ in die Geschichtsbücher eingehen, wenn es so weitergeht. Denn derzeit streiten Engländer und Schotten um das wahrscheinlich wichtigste Kulturgut, das beide abgrundtief verschiedenen Völker hervorgebracht haben: Haggis – jenen herrlichen Fleischklumpen aus gehacktem Schafsherz und -lunge mit Gewürzen und Haferschleim in einer Pelle aus Schafsmagen. Wem läuft da nicht das Wasser im Mund zusammen? Den Schotten jedenfalls gerade nicht. Denn die britische Historikerin Catherine Brown behauptet in einem Interview mit dem Daily Telegraph, dass sie ein Rezept für die Wurst in einem Buch namens „The English Hus-Wife“ aus dem Jahr 1616 entdeckt habe. Der erste Hinweis auf eine schottische Haggis stamme hingegen erst aus dem Jahr 1747. Für Brown gibt es keinen Zweifel: Die einst von Schottlands Nationaldichter Robert Burns gepriesene Wurst ist „ursprünglich ein englisches Gericht“. Da man Haggis nach der Genfer Konvention als Kriegswaffe bezeichnen darf, werden wohl die Schotten demnächst mit Haggis schwer bewaffnet nach England einfallen.