Hamburg zahlt selbst

Expertenforum zu privater Teilfinanzierung der Hafenquerspange. ADAC verlangt Gesetzesinitiative

Eine teilweise private Finanzierung der 475 Millionen Euro teuren Hafenquerspange ist bei einem Expertenforum auf breite Zustimmung gestoßen, wie die Stadtentwicklungsbehörde mitteilte. Senator Michael Freytag (CDU) hatte rund 80 Experten aus der Bauindustrie, Hafen- und Transportwirtschaft, von Banken, Hochschulen und Behörden eingeladen, Möglichkeiten einer Verbindung zwischen den Autobahnen A 1 und A 7 durch den Hafen in einer Public-Private-Partnership (PPP) auszuloten. Die Kosten der A 252 würden zum Teil durch Maut gedeckt. Sie könnte sofort gebaut werden, während eine Komplettfinanzierung durch den Bund vor 2015 nicht zu erwarten ist. Eine Behörden übergreifende Lenkungsgruppe soll zusammen mit der Wirtschaft Modelle austüfteln.

Bis zum Jahre 2015 werde allein der Containerumschlag von sieben auf 18 Millionen Einheiten steigen, sagte Freytag. Der Gesamtumschlag werde sich verdoppeln. „Auf diese erfolgreiche Entwicklung müssen wir mit einer Top-Infrastruktur reagieren“, sagte Freytag. Der Stau im Hafen schadet nach Ansicht des Industrieverbandes bereits heute der Volkswirtschaft.

Gegenwärtig passieren nach Angaben des ADAC täglich 11.000 Autos und 22.000 Lastwagen die Köhlbrandbrücke. Dazu komme der Wirtschaftsverkehr, der sich einen Weg durch die Innenstadt suche. Experten rechneten damit, dass eine Hafenquerspange täglich von mindestens 55.000 Wagen benutzt werde. Voraussetzung sei allerdings, dass auch die Köhlbrandbrücke mautpflichtig werde. Der Senat müsse daher über den Bundesrat eine Änderung des Straßenbau-Finanzierungsgesetzes bewirken. Gernot Knödler