: Neonazis müssen auschecken
RECHTSEXTREMISMUS Ein Gericht ordnet die Räumung des von Neonazis besetzten Hotels in Niedersachsen an. Die Rechten ziehen daraufhin ab. Doch sie könnten wiederkommen
LÜNEBURG afp | Nach knapp drei Wochen hat eine Gruppe von Neonazis ein von ihr besetztes Hotel im niedersächsischen Faßberg wieder geräumt. Wenige Stunden zuvor hatte das Landgericht Lüneburg den NPD-Vizechef und Hamburger Rechtsanwalt Jürgen Rieger dazu verpflichtet, die Immobilie herauszugeben. Die noch acht Neonazis in dem Gebäude folgten der Aufforderung des Gerichtsvollziehers, das Gebäude zu verlassen.
Die Polizei war mit starken Einsatzkräften vor Ort, musste aber keinen Zwang anwenden. Gegendemonstranten begleiteten vor dem Hotel den Abzug der Neonazis mit Beifall und Jubel.
Bereits im vergangenen Jahr hatte Rieger versucht, die Immobilie im Landkreis Celle zu kaufen. Er will dort ein NPD-Schulungszentrum einrichten. Die Gemeinde Faßberg aber pochte auf ihr Vorkaufsrecht, das Haus wurde dann auf Betreiben der Kommune unter Zwangsverwaltung gestellt. Anhänger Riegers jedoch bohrten dann vor knapp drei Wochen die Schlösser auf und besetzten das Gebäude.
Rieger rechtfertigte dies mit einem Pachtvertrag, den er nach eigenen Angaben wenige Tage vor Einsetzen der Zwangsverwaltung abgeschlossen hatte.
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