piwik no script img

Archiv-Artikel

NEU IM KINO Diese Woche frisch

Zerrissene UmarmungenFrauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“ war grell, schräg, komisch und ganz offenbar nicht jedermanns Geschmack – aber auf geheimnisvolle Weise auch unwiderstehlich. Zwanzig Jahre und zehn Filme später hat Pedro Almodóvar wieder einen Film gemacht, bei dem sich die Kritiker mit der Einordnung schwertun. Nur dass dieses Mal diese Zwiespältigkeit nicht für, sondern gegen den Film ausgelegt wird. Das hat eine gewisse Ironie, spielt Almodóvar doch in „Zerrissene Umarmungen“ die Fantasie durch, als Regisseur gescheitert zu sein – und zwar mit einer Komödie, die in vielen Details an „Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“ erinnern soll. Man kann sich stören an der komplizierten Struktur des Films, die Komödie und Melodrama ineinander verschachtelt, mit Elementen des Film noir garniert und mit weiteren Anspielungen auf die Großen der Filmgeschichte und das eigene Werk ergänzt. Für alle, die Lust an der Entschlüsselung haben, aber bietet sich reichlich Material, in all den Dopplungen und Wiederholungen eine verständnissinnige Abhandlung darüber zu erkennen, wie man „weiterlebt“ – nach einem Erfolg, nach einem Verlust, nach einer Niederlage. In 10 Kinos Tropa de Elite Der heftig umstrittene Bären-Gewinner der letztjährigen Berlinale führt die brutalen Methoden vor Augen, mit denen die Polizei in den Favelas von Rio Recht und Gesetz gegen Drogen und Korruption durchzusetzen versucht. Beinahe lustvoll lässt er sich auf den rasenden Pulsschlag und die zusehends faschistoiden Gewalt- und Racheaktionen seines Helden ein. Nicht so sehr in den Thesen des Films, sehr wohl aber in seiner Machart steckt deshalb eine tiefe Ambivalenz. Er zeigt sich fasziniert von dem, was er anprangert. Central, Cinemaxx Potsdamer Platz, FaF, Kant, Kulturbrauerei, Rollberg