: München: Plädoyers im Neonazi-Prozess
MÜNCHEN dpa ■ Im Prozess um einen vereitelten Neonazi-Anschlag hat die Bundesanwaltschaft für den Hauptangeklagten Martin Wiese acht Jahre Haft gefordert. Für seine drei 22 bis 28 Jahre alten Mitangeklagten plädierten sie vor dem Bayerischen Obersten Landesgericht auf Strafen zwischen zweieinhalb und sechs Jahren. Heute halten die Verteidiger ihre Plädoyers, morgen soll das Urteil folgen. Wiese (29) habe sich der Rädelsführerschaft in einer terroristischen Vereinigung und Waffendelikten schuldig gemacht, so die Anklagevertreter. Die rechtsextreme „Kameradschaft Süd“ um Wiese habe ein Regime nach nationalsozialistischem Weltbild errichten wollen. Die Angeklagten sollen am 9. November 2003, dem 65. Jahrestag der Pogromnacht, einen Sprengstoffanschlag bei der Grundsteinlegung für das neue Jüdische Zentrum in München geplant haben.