: Theater draußen
LA STRADA Beim Straßenzirkusfestival sollen mehr Spielorte für Entzerrung des Publikums sorgen
Das Theater geht wieder auf die Straße. Luftakrobaten, Jongleure, Tänzer und Musiker versammeln sich vom 14. bis 16. August zum internationalen Straßenzirkusfestival in Bremens Innenstadt. „La Strada“ feiert dieses Jahr sein 15-jähriges Bestehen.
„Zwischendurch sah es ja mal so aus, als ob wir nicht sehr lange durchhalten würden“, sagt Sprecherin Kathrin Bahr. In den vergangenen Jahren hieß es immer wieder, dass Fördergelder gekappt werden müssten. Jetzt gehe es „La Strada“ jedoch „besser denn je“. Über 160 Shows mit rund 90 KünstlerInnen werden am Wochenende zu sehen sein.
„Wie können möglichst viele Menschen möglichst entspannt möglichst viel sehen?“, habe man sich bei der Organisation des Festivals gefragt. Die Besucherzahlen der letzten Jahre werden auf rund 100.000 geschätzt – dass es bei Aufführungen dann zu Gedrängel kommt, ist klar. In der Regel gibt es keine Bühnen, denn die StraßenkünstlerInnen suchen Publikumsnähe. Der Nachteil dieser Praxis ist, dass nur die vorderen Reihen an der Aufführung teilhaben können. Man hat sich dieses Jahr deshalb für mehr mobile Shows und mehr Spielorte entschieden. „Dadurch möchten wir versuchen, den Pulk zu entzerren“, sagt „La Strada“-Leiterin Gabriele Koch.
So gibt es dieses Jahr elf verschiedene Spielplätze für die KünstlerInnen aus neun Ländern: Don Quixote als niederländisches Stelzentheater auf dem Domshof, Tanz aus Spanien an der Baumwollbörse und französische Jonglage mit Crêpes vor den Stadtmusikanten. Perfomances, Clownerie, Akrobatik und Maskentheater werden jedoch nicht nur in der Stadtmitte zu sehen sein. Es sei schon lange der Wunsch gewesen, wieder einmal die Wallanlagen zu bespielen, wie im Jahr 2002. Diesmal hat es geklappt. „Die Künstler präsentieren dort ein auf Bäume und Wiesen zugeschnittenes Programm“, sagt die „La Strada“-Leiterin Julia von Wild.
Die meisten „La Strada“-Aufführungen sind umsonst, es wird „auf den Hut“ gespielt. Die wenigen kostenpflichtigen Aufführungen sind zum Teil schon ausverkauft. Das Programmheft ist in Buchhandlungen und am Rande der Veranstaltung erhältlich.
GESA KOCH-WESER