NEUER VORSITZENDER DER JÜDISCHEN GEMEINDE : Gideon Joffe wirft früherer Leitung Verschwendung vor
Der Streit in der Jüdischen Gemeinde zu Berlin geht auch nach der Wahl eines neuen Vorstands weiter. Der neue Vorsitzende Gideon Joffe hat der alten Gemeindeleitung unwirtschaftliches Handeln, Verschwendung und Immobilienverkäufe „quasi unter der Hand“ vorgeworfen. Trotz Haushaltsdefizits seien unter der früheren Vorsitzenden Lala Süsskind ein Dutzend Dienstwagen angeschafft und teures Personal eingestellt worden, sagte Joffe der Berliner Morgenpost.
Der 39-Jährige warf Süsskind fehlende Erfahrung und Wissen bei der Konsolidierung des Haushaltes vor. Zugleich kündigte Joffe an, den Haushalt so effizient wie möglich zu konsolidieren. Der Berliner Senat fordert nach Zeitungsangaben 4,5 Millionen Euro zu viel gezahlter Altersbezüge zurück. Außerdem sollen im aktuellen Budget 780.000 Euro für die Renten nicht gedeckt sein. Joffe war am Mittwoch in einer teils tumultartigen Nachtsitzung zum neuen Vorsitzenden der größten jüdischen Gemeinde Deutschlands gewählt worden. Nach seiner ersten Amtszeit als Gemeindevorsitzender zwischen 2005 und 2008 hinterließ er nach früheren Angaben der Gemeinde ein Haushaltsdefizit von 2,5 Millionen Euro. (epd)