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Archiv-Artikel

„Britische“ Deutschen vergessen

Betr.: „Dann war der Krieg für mich vorbei“, taz bremen vom 28. April 2005

Leider hat Sir Peter Torry in seiner sonst sehr bemerkenswerten Rede die 10.000 Deutschen mit keinem Wort erwähnt, die zwischen 1939 und 1945 in den britischen Streitkräften gekämpft haben. Darunter waren Juden, Sozialisten, Konservative und Demokraten, die die verhängnisvollen Illusionen der englischen Pazifisten über das NS-Regime ablehnten. Ihr gemeinsames Ziel war der militärische Sturz Hitlers. In der 22. Parachute Company, die am Abend vor der Invasion in der Normandie hinter den deutschen Küstenbefestigungen absprang, waren ein Viertel Deutsche. Nach Kriegsende kehrten relativ wenige dieser Emigranten nach Deutschland zurück. Diejenigen,die in die SBZ/DDR gingen,wurden wie Helmut Eschwege oder Walter Roberts als „Westemigranten“ von der stalinistischen SED ausgegrenzt und verfolgt.

Martin Rooney, Bremen