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Archiv-Artikel

Filmkultur bedroht

Das Netzwerk Filmkultur wehrt sich gegen die vom Land NRW vorgeschlagene Zentralisierung von Festivals

OBERHAUSEN dpa ■ Gegen eine Zentralisierung der Film-Festivals hat das Netzwerk Filmkultur NRW am Montag energisch protestiert: „Dies bedroht die kulturelle Vielfalt im Land“, sagte der Leiter der Kurzfilmtage Oberhausen, Lars Henrik Gass, am Montag nach einer Konferenz der 16 Institutionen des Netzwerks. Der für Medien zuständige NRW-Landesminister Wolfram Kuschke (SPD) hatte vorgeschlagen, wegen knapper Kassen Festivals wie die Kurzfilmtage oder „femme total“ (Dortmund) unter dem Dach der Filmstiftung NRW zu bündeln.

Nach Berechnungen des Netzwerks erreichen die 16 beteiligten Festivals, Filmhäuser und Werkstätten mit einem Gesamtetat von 4,5 Millionen Euro rund 120.000 Besucher. Dagegen seien es etwa bei der Ruhrtriennale bei einem Etat von rund 14 Millionen Euro nur 25.000 Besucher. Das Netzwerk fordert die künftige Landesregierung auf, die gewachsene Filmkultur nicht nur zu erhalten, sondern auszubauen.

Festivals wie die Oberhausener Kurzfilmtage könnten nur mit eigenständiger Leitung bestehen und neben öffentlicher Förderung erfolgreich private Geldgeber einwerben, betonte Gass. „Ich habe mittlerweile den Eindruck, dass private Sponsoren uns mehr Freiraum lassen, als öffentliche Kulturförderung.“