Streik reloaded

Heute wieder Protestaktionen gegen Studiengebühren geplant. Uni-Spitze will angeblich Eskalation vermeiden

Die Proteste der Studierenden in Hamburg gegen Studiengebühren gehen weiter: Heute findet wieder ein uniweiter Warnstreik statt. Dabei soll das Verwaltungshauptgebäude an der Edmund-Siemers-Allee erneut blockiert werden. Das Uni-Präsidium will jedoch eine Eskalation wie bei der Abriegelung am 28. April (taz berichtete) vermeiden. Bei einem weiteren Polizeieinsatz sei die Gefahr einer „Solidarisierung unter den Studenten“ gegeben, warnte Uni-Vizepräsident Holger Fischer.

Ab 14 Uhr wird eine Vollversammlung über weitere Proteste entscheiden. Zuvor soll das Ergebnis der studentischen Urabstimmung, bei der in der vergangenen Woche 94 Prozent Gebühren abgelehnt hatten, diskutiert werden. Um 16 Uhr wollen die Studenten zur Wissenschaftsbehörde ziehen und einen offenen Brief an Senator Jörg Dräger (parteilos) übergeben.

Bereits für 8 Uhr heute Morgen hat die Fachschaft Medizin im UKE zur Demo aufgerufen. Unter dem Motto „Medizinstudenten gegen Studiengebühren“ ist ein Protestmarsch von der Kreuzung Moorweidenstraße/Edmund-Siemers-Allee bis zum UKE vorgesehen.

Eine Solidaritätsadresse gab es gestern bereits von den Gewerkschaften: Mit Studiengebühren werde „der Zugang zur Hochschulbildung für junge Leute aus sozial schwächeren Schichten noch weiter erschwert“, sagte Hamburgs DGB-Vorsitzender Erhard Pumm. Auch Akademiker könnten sich schon lange nicht mehr darauf verlassen, nach dem Studium eine gut bezahlte Stelle zu ergattern, um die Uni-Schulden abzutragen. cs/jox