NEU IM KINO
: Diese Woche frisch

BarbaraDie Geschichte in dem neuen Film von Christian Petzold ist einfach, zunächst: Die Ärztin Barbara hatte einen Ausreiseantrag gestellt, und zur Strafe dafür wird sie in ein Krankenhaus in der mecklenburgischen Provinz versetzt, sie fühlt sich sogleich beobachtet, wird demütigenden Untersuchungen und Kontrollen unterzogen, kann niemandem trauen, auch der Freundlichkeit des jungen Kollegen Andre nicht. Derweil laufen die Vorbereitungen für die Flucht über die Ostsee. Westgeld ist das erste Zeichen, das sie unter einem Kreuz verbirgt. Barbara, das ist eine typische Petzold-Geste, ist schon halb nicht mehr da. Umso schwerer lastet die Gegenwart. Barbara lebt in einem Niemandsland. So allein und bei sich wie kein anderer. Dabei folgt „Barbara“ nicht nur einer Geschichte, er durchmisst soziale Räume, nein Menschen-Räume, man folgt den Figuren gleichsam ins Off. Und spürt: Aller Hoffnung wohnt der Verlust inne, jeder Annäherung die Entfernung, jeder Bewegung der Stillstand, dem Heilenden das Verletzende. Die DDR der Achtziger Jahre ist dafür nur ein besonderes Experimentierfeld. Die Frage nach der Freiheit ist seitdem ja nicht weiter beantwortet worden. Nur perfekter verdrängt. In 9 Kinos