: Der Stadtastronaut
Muss man erst mal drauf kommen. Auf den Begriff des Stadtastronauten. Denn der beschreibt ziemlich gut jenes Lebensgefühl vom Ankommen in einer fremden Stadt, von der man noch nicht weiß, wie sie funktioniert und wie man in ihr (über-)leben kann. So ähnlich ist es auch einem jungen Mann mit dem schönen schwedischen Namen Bosse gegangen, der irgendwann aus dem Niedersächsischen in die deutsche Hauptstadt zog, um Musik zu machen. Und seine Rocksongs klingen tatsächlich ein bisschen nach einem Astronauten, der sich seine Umwelt zwar anguckt, aber lieber von ihr unabhängig in seinem eigenen System existiert. Denn Bosse hat genug von den Zeichen der Zeit, von Geiz-ist-geil-Getue und Klamottenwahn. In seinem Song „Keine Panik“ heißt es beispielsweise: „Jungmodelle stecken sich den Finger in Hals; ich glaub die größten Silikonlippen und alle eure Liftings sind Gedenkstätten der Zeit.“