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Noch Tickets für Bayreuther Festspiele da
Einen Tag vor dem Start der Bayreuther Festspiele gibt es noch Restkarten zu kaufen. Man sei aktuell nicht ausverkauft, sagte der kaufmännische Geschäftsführer Ulrich Jagels am Donnerstag. Dass kurz vor dem Start noch Tickets zu haben sind, war jahrelang unvorstellbar für Bayreuth – Interessenten mussten teils Jahre warten, bis es mit einer Kartenzuteilung klappte. Im Vorjahr war das Festival nach Jagels Worten ausverkauft. Etwa 14,3 Millionen Euro nahmen die Festspiele durch die Ticketverkäufe ein. Der Gesamtetat lag bei rund 27,75 Millionen Euro. Die Festspiele konnten laut Jagels einen Überschuss von 2,7 Millionen Euro erzielen. Etwa 35 Prozent des Gesamtetats machen Zuschüsse der öffentlichen Hand aus. Dazu kommt Geld von der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth. Die Mäzenatenvereinigung wird nach eigenen Angaben in diesem Jahr rund 1,8 Millionen Euro zum Gesamtetat beisteuern und zudem noch Projekte wie etwa die Kinderoper unterstützen, wie Freunde-Chef Georg von Waldenfels mitteilte. Offiziell beginnt das Klassik-Spektakel an diesem Freitag mit einer Neuproduktion der „Meistersinger von Nürnberg“.
Steigende Konzertpreise erwartet
Wer Musik live erleben will, muss künftig mehr zahlen. Der Chef des führenden deutschen Ticketanbieters CTS Eventim, Klaus-Peter Schulenberg, rechnet mit steigenden Konzertpreisen. Das Geschäft unterscheide sich hierbei nicht von anderen Branchen. „Aber ich hoffe und unterstütze, dass es in einem akzeptablen Maß stattfindet“, so Schulenberg. „Das Niveau der Eintrittspreise ist sehr hoch.“ Weiter sagte der 74-Jährige: „Bei der Festlegung von Konzertpreisen haben die Veranstalter kaum Spielraum, eine Vielzahl an Faktoren führt zur Preisbildung.“ Gründe für den Anstieg seien gestiegene Gagen und höhere Kosten für Veranstaltungsstätten und Mitarbeitende. Bands und Solokünstler seien wegen des Streamings vermehrt auf Einnahmen aus Tourneen angewiesen. In der alten, analogen Welt habe der Verkauf von Tonträgern etwa 85 Prozent der Einnahmen ausgemacht – und das Livegeschäft 15 Prozent. „Das hat sich heute umgekehrt“, sagte Schulenberg. Die Künstler erhielten oft eine garantierte Gage und einen erheblichen Teil des Veranstaltungsgewinns. Im Fall der bekanntesten Künstler könne deren Gewinnanteil 75 Prozent übersteigen. In den Verhandlungen seien Künstler – besonders die erfolgreichsten – mächtiger als die Veranstalter.
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