: „Für die Idee brennen“
Existenzgründertag in der Handelskammer
39, Rechtsanwaltsgehilfin, Betriebswirtschaftlerin und Gründungsberaterin der Hamburger Industrie- und Handelskammer.
taz: Frau Heegardt, was muss ein Existenzgründer können?
Britta Heegardt: Ich weiß nicht, ob es den typischen Unternehmer-Typ gibt. Er muss auf jeden Fall Branchenerfahrung haben, durchsetzungsfähig und belastbar sein. Und er muss für die Geschäftsidee brennen.
Erfüllen alle Besucher Ihrer regelmäßigen Existenzgründer- Infotage diese Kriterien?
Am Infotag selbst erfahren wir darüber gar nicht viel. Da informieren wir die Leute ja über die Basics: Wo muss ich das Gewerbe anmelden, wer hilft mir, welche Rechtsformen und Finanzierungsmöglichkeiten gibt es? Erst wenn sie später samt Business-Plan zur persönlichen Beratung kommen, lernen wir sie besser kennen.
Gibt es Menschen, denen Sie dann von der Existenzgründung abraten?
Das kommt immer mal wieder vor. Meist aber nicht persönlichkeitsbedingt; dass da ganz introvertierte Leute kommen, passiert extrem selten. Die Gründe sich meist konkreter: Entweder der Standort ist ungeeignet oder die Kostenstruktur unrealistisch. Oder der Kunde hat keine Branchenerfahrung.
Geben Sie Empfehlungen?
Ich werde tatsächlich oft gefragt: Was geht denn gerade gut, womit kann ich am meisten Geld verdienen. Aber ich würde nie danach gehen, sondern immer schauen: Was kann ich und was liegt mir am Herzen? Denn wenn man das außer Acht lässt, geht es selten gut. INTERVIEW: PS
Infotag zur Existenzgründung: 9 bis 12.15 Uhr, Handelskammer Hamburg, Adolphsplatz 1