piwik no script img

medienticker

RTL greift nach den Sternen

Die RTL Group kauft den deutschen Ableger des Bezahlsenders Sky. Wie die RTL Group und Sky Deutschland am vergangenen Freitag mitteilten, unterzeichneten beide Seiten eine verbindliche Vereinbarung. Der Kaufpreis des Megadeals beträgt zunächst 150 Millionen Euro. Steigt der Aktienkurs der RTL Group auf 70 Euro, sollen weitere 377 Millionen Euro an die Sky-Muttergesellschaft Comcast fällig werden. Unterdessen gab die niederländische Wettbewerbsbehörde laut RTL am Freitag grünes Licht für den Verkauf von RTL Nederland an DPG Media. Die RTL Group erhält für den Verkauf nach eigenen Angaben 1,1 Milliarden Euro. Der RTL-Mutterkonzern Bertelsmann betonte, durch den Erwerb von Sky Deutschland baue RTL Deutschland seine Position im deutschsprachigen Raum aus. Laut Bertelsmann erzielte Sky Deutschland zuletzt einen Jahresumsatz von rund 2 Milliarden Euro. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) warnte, die Sky-Übernahme dürfe keine journalistischen Arbeitsplätze kosten. Die Gefahr bestünde vor allem im Bereich Sport, über den beide Sender berichteten. Sky Deutschland mit einem Schwerpunkt auf Sport und Serien ist Teil der Comcast Group und gehört zu Europas führendem Medien- und Unterhaltungs­konzern Sky. (epd)

Russland streitet mit Deutschland

Die Verständigungsprobleme zwischen Moskau und Berlin beim Umgang mit Journalisten sind groß. Das zeigt die Vorladung des deutschen Botschafters Alexander Graf Lambsdorff ins russische Außenministerium. Hintergrund ist der Streit über die Behandlung von Korrespondenten russischer Staatsmedien in Deutschland. Konkret geht es um den Vertreter einer kremlnahen Medienholding, die in der EU auf der Sanktionsliste steht. Die Aufenthaltspapiere des Mannes waren ausgelaufen. Das Berliner Landesamt für Einwanderung weigert sich, diese zu verlängern. Er soll Medienberichten zufolge in der zweiten Augusthälfte Deutschland verlassen. Außenamtssprecherin Sacharowa hatte am Vortag gesagt, es werde in Deutschland alles getan, damit russische Journalisten das Land verlassen. Deutschland weigere sich, seinen Verpflichtungen zum Schutz von Pressefreiheit und Meinungsvielfalt nachzukommen. Sie sprach von Behördenwillkür und kündigte „Gegenmaßnahmen“ an. Es würden unter den deutschen Journalisten in Moskau Kandidaten ausgewählt, die das Land verlassen müssten, sagte sie. (dpa)

KI testet Barrierefreiheit

Am vergangenen Samstag trat das Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) in Kraft, das barrierefreie digitale Angebote für alle Unternehmen vorschreibt. Die künstliche Intelligenz AccessibleAI bemängelte zum Start die Barrierefreiheit vieler Webseiten. Bei internen Praxistests entdeckte das System etwa auf Seite der Europäischen Union mehrere Dutzend Accessibility-Fehler. Die KI überprüft unter anderem Bilder, Kontraste, Tastaturbedienbarkeit und spielt vollautomatisch Korrekturen aus und dokumentiert sie. Aktuelle Erhebungen belegen den Handlungsdruck: 99 Prozent von 2.446 untersuchten deutschen Onlineshops verfehlen heute noch wesentliche WCAG-Kriterien, wie eine Studie von Datapulse Research und Buzzmatic zeigt. (ots)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen