Storche brüten Golfbälle aus

KROGASPE ap ■ Ihren natürlichen Instinkt verloren haben offenbar zwei Störche auf einem Golfplatz im schleswig-holsteinischen Krogaspe: Die Tiere versuchen auf dem Grün, Golfbälle auszubrüten. In einem Gelege hätten die Störche zehn Bälle zusammengetragen, im anderen drei, sagte Golflehrer Chris Parker gestern. Der Naturschutzbund (Nabu) sprach von einer biologischen Sensation. „Normalerweise sind Störche keine Bodenbrüter“, betonte Nabu-Experte Georg Fiedler. Die Golfplatz-Aktion der beiden Langbeine könne bis zu drei Wochen dauern, prognostizierte Fiedler. Mitunter bebrüteten Störche zwei Monate lang ein abgestorbenes Gelege. Dass die Golfbälle nur halb so groß sind wie Storcheneier, scheint die beiden nicht zu irritieren. Fiedler geht davon aus, dass das Storchenpaar, das in den vergangenen Jahren auf einer Mastplattform in Krogaspe ein Nest baute, sein diesjähriges Gelege im Kampf mit einem Artgenossen verloren hat. Mit dem Ausbrüten der Bälle versuchten die zwei verzweifelt, verlorene Zeit aufzuholen, vermutete er.