: das sagen die wahlforscher
Yakub Tufans Wahlentscheidung ist keineswegs repräsentativ für die türkischstämmigen WählerInnen in NRW. Ginge es nach ihnen, hätten die Sozialdemokraten die absolute Mehrheit im Düsseldorfer Landtag. Das ergab eine Telefonumfrage der in Franfurt erscheinenden islamischen Tageszeitung „Zaman“ unter 400 hier lebenden Türken und türkischstämmigen Deutschen: 67 Prozent würden am 22. Mai für die Sozialdemokraten stimmen, 17 Prozent für die Grünen. Nur 14 Prozent würden Rüttgers CDU wählen. „Selbst konservative und religiöse Türken wählen sozialdemokratisch“, erklärt Ahmet Özay, Redaktionsleiter bei Zaman. Das liege daran, dass Türken eher Arbeitnehmer seien. Und: „Die CDU steht nie auf der Seite der türkischen Zuwanderer“, sagt Özay. Im vergangenen Herbst befragte das Essener Zentrum für Türkeistudien (ZfT) 1.000 türkischstämmige WählerInnen nach ihren politischen Präferenzen. Demnach würden 37 Prozent SPD wählen, 12 Prozent die Grünen und sogar nur fünf Prozent die CDU. Die Liberalen spielen mit nur einem Prozent keine Rolle bei den Migranten. „Dass die CDU nicht beliebt ist, liegt an ihrer Migrantenpolitik und an ihrer ablehnenden Haltung zum EU-Beitritt der Türkei“, sagt Faruk Sen, Direktor des ZfT. Der Großteil der Befragten konnte sich allerdings für keine Partei entscheiden: 24 Prozent waren unentschlossen, 17 Prozent wollten erst gar nicht wählen. NAW