: Extremitäten unterwegs
Alle Arten des Verkehrs: Von Fuß bis Truhe
Man lernt ja nie aus. Oder wussten Sie, was Fußverkehr ist? Es hat eben nichts mit getragenen Socken aus dem Automaten oder sonst wohin reingesteckten Extremitäten zu tun, sondern bezeichnet ganz offiziell Wege, die man zu Fuß gehen soll, wie es in einem vom Verkehrsministerium am Mittwoch vorgelegten Papier heißt. Das sei klimafreundlich und komme auch der Gesundheit zugute. Jawohl!
Bundesverkehrsminister Wissing sprach sogar davon, den „Fußverkehr in der Alltagsmobilität zu stärken“, wie die dpa weiß. So einen Fußverkehr bestritt auch ein Ehepaar statt Gehepaar aus Kaltenbach, das „ein Haushaltsgerät entsorgen“ und „auf dem Weg zum Recyclinghof Schienen überqueren“ musste, wie dpa gestern berichtete: „Gefriertruhe über Gleise getragen: Zwei Tote bei Zugunglück.“ Die Frage ist nur, ob auch beide Leichen gleich in die Truhe …
Wer aber denkt, das sei makaber, kennt diese Meldung noch nicht: „Feuerwehr befreit Person aus Zwangslage“. Klingt super, man ist gleich versucht, selbst 112 zu rufen, allein: „Bereits mit der Alarmierung der Einsatzkräfte wurde auf eine Pfählungsverletzung der Person hingewiesen … Der Unterarm war durch einen Haltegriff einer Kühl- und Gefrierkombination durchstochen.“ Oje, schon wieder eine Gefriertruhe? Das war aber in Kaarst, nicht in Kaltenbach!
Auch wurden „diverse Konsumeinheiten Kokain bei Kontrolle am Hauptbahnhof Neumünster sichergestellt“. Wer die wohl im Nasenverkehr konsumiert hat? Nicht der Fahrer des Sattelzuggespanns, das vor dem Kostenfelstunnel liegenblieb und von der Agentur als „Pannensattelzug“ geshamed oder geblamed wurde, wie man wohl heute sagt.
„Mobil. Aber sicher!“, beruhigte uns dann noch eine Meldung der Polizei Hamburg zu den Themen „Ruhender Verkehr“ und „Technische Mängel“. Damit geben wir nun aber am Ende dieser Mängelliste auch schon wieder Ruhe.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen