: Beben im Saarland
betr.: „Erde bebt nach Steinkohleabbau“, taz vom 12. 5. 05
Mit Freude habe ich als Anwohnerin in dem vom Bergbau im Saarland betroffenen Gebiet festgestellt, dass auch überregionale Zeitungen auf unsere Missstände im Saarland aufmerksam werden.
Der Bereich Primsmulde zählt momentan noch nicht zu dem offiziellen Abbaugebiet der Deutschen Steinkohle AG (DSK), ist jedoch von den Erdbeben, die im Raum Lebach ihren Ursprung haben, stark betroffen, sodass auch hier immense Schäden an Häusern festzustellen sind. Im gesamten Saarland sind mehrere tausend Haushalte von den bergbaubedingten Beben betroffen. Gestern fand nach offiziellen Angaben der DSK das 18. Erdbeben mit der Stärke von 3,4 auf der Richterskala statt. (www.dsk.de/medien/pdf/T-1115801074.pdf, www.lgrb.uni-freiburg.de/lgrb/aktuell/aktuelle_erdbeben). Innerhalb von fünf Tagen war dies das zweite Erdbeben mit einer Stärke von 3,4. Am 14. 5. ereignete sich noch ein Beben der Stärke 2,3 auf der Richterskala.
Am 11. Mai fand in Lebach eine Demonstration gegen den Kohleabbau unter bewohntem Gebiet statt, an der sich ca. 2.000 Bergbaubetroffene beteiligten. Eine spontane Kundgebung fand am 10. und am 15. Mai mit jeweils ca. 250 Teilnehmern am Nordschacht und anschließend an anderen Kundgebungsorten statt. Aufseiten der DSK versucht man alles Mögliche zu unternehmen, um diese Erderschütterungen zu unterbinden, seit Monaten erfolglos. Wir würden uns freuen, wenn sie weiterhin über diese Missstände berichten würden, da unsere Interessen als Bergbaubetroffene neben der Wirtschaftsmacht der DSK als eine zu vernachlässigende Größe dargestellt werden. Weitere Infos auf www.igab-saar.de
SILVIA HECKEL-BACH, Nalbach