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Manuel Neuer (l.) und Thomas Müller haben wieder was zu feiern Foto: dpa

Am Samstag, den 11. Januar, um ­exakt 20.53 Uhr und 40 Sekunden vermeldete die Nachrichtenagentur dpa: „Bayern nach Sieg beim Angstgegner Herbstmeister“. Die offensichtliche Verschiebung der Jahreszeit ist keine Reaktion der Deutschen Fußball Liga auf den Klimawandel. Es hat in der Vergangenheit schon viel spätere Herbstmeister gegeben. Borussia Mönchengladbach wurde im Jahr 1975 erst am 22. Januar Herbstmeister, da noch eine Partie nachgeholt werden musste. Die Spielpläne waren damals so angelegt, dass der Hinrundenbeste schon im Herbst ermittelt werden konnte, die frühen Wintereinbrüche und nicht vorhandenen Rasenheizungen aber alle Termine durcheinanderbrachten. Statt Schneefällen wirbeln in den letzten Jahren Weltmeisterschaften in Katar oder ausgedehnte oder hinzugekommene Wettbewerbe die Spielpläne durcheinander. Am Begriff Herbstmeisterschaft wird aber eisern festgehalten, weil im Fußballkosmos die Tradition mehr zählt als die Astronomie. Vornehmlich scheint dieser Titel dazu zu dienen, Wahrscheinlichkeitsprognosen für den nächsten deutschen Meister zu erstellen. So werden auch jetzt wieder Statistiken gewälzt. Nur in drei von bislang 26 Fällen wurde der FC Bayern nach der Herbstmeisterschaft nicht deutscher Meister. Aber Vorsicht! „Der Nikolaus war noch nie ein Osterhase“, erklärte einst Uli Hoeneß nach einer Herbstmeisterschaft der Münchner. Ein legendäre Mahnung, um sein Team vor Überheblichkeit zu warnen. Allzu ausgelassen wurde auch am Samstag nicht gefeiert. Dafür ist der direkte Verfolger Bayer Leverkusen einfach viel zu formstark. (jok)

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