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Archiv-Artikel

Ab Dienstag weitere Streiks

TARIFSTREIT In Schleswig-Holstein und Hamburg beginnt die zweite Warnstreikrunde. Vor allem Kitas werden geschlossen sein, vielerorts soll der Müll nicht abgeholt werden, in Kiel wird demonstriert

„Wir machen den Nord-Ostsee- Kanal dicht“

JOCHEN PENKE, VER.DI

Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes startet die zweite Warnstreikrunde in Schleswig-Holstein. Tausende Beschäftigte des Bundes und der Kommunen werden an diesem Montag zwischen Flensburg und Lauenburg die Arbeit niederlegen.

Kitas werden geschlossen bleiben, Straßen nicht gereinigt und Mülltonnen nicht geleert. Auch Krankenhäuser und Altenheime, Ver- und Entsorgungsbetriebe, Stadt- und Kreisverwaltungen sowie Sparkassen werden nach Angaben der Gewerkschaft Ver.di betroffen sein. Viele Teilnehmer an dem Warnstreik wollen mit Bussen nach Kiel fahren, um in der Landeshauptstadt gemeinsam zu demonstrieren.

Sie wollen mit ihren Aktionen die Forderung nach mehr Geld untermauern. Die Gewerkschaft verlangt 6,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber ein Plus von 200 Euro im Monat. Das Tarifangebot der Arbeitgeber von 2,1 Prozent mehr ab Mai und weiteren 1,2 Prozent ab 2013 hat Ver.di zurückgewiesen. „Die Beschäftigten sind es leid; sie wollen zeigen, dass sie sich nicht alles gefallen lassen“, sagte Ver.di-Sprecher Jochen Penke.

Der Warnstreik wird wahrscheinlich auch die Schifffahrt beeinträchtigen. „Wir machen den Nord-Ostsee-Kanal dicht“, kündigte Penke an. Mit Streikbeginn sollen keine Schiffe mehr in den Kanal gelassen werden.

In Kiel öffnen am Montag voraussichtlich nur wenige städtische Kitas. Auch die Mitarbeiter der Stadtwerke sind zum Warnstreik aufgerufen, ebenso wie in Lübeck. Auch das Kraftfahrtbundesamt in Flensburg soll betroffen sein. Die am Montag anfallenden Punkte von Verkehrssündern werden aber trotzdem eingetragen – in manchen Fällen nur etwas später.

Für Dienstag hat Ver.di in Hamburg zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Betroffen seien unter anderem die Stadtreinigung, Kindertagesstätten, Bücherhallen, aber auch Teile des Flughafens, der Hamburg Port Authority (HPA), der Theater und der Bundesagentur für Arbeit.  (dpa)