brief des tages:
Kandidatendiskussion
„Die Verunsicherung“, taz vom 20. 11. 24
Nach der Ende der Regierungskoalition hat die SPD nichts Besseres zu tun, als auf offener Bühne die Partei zu zerlegen; die jüngeren Mitglieder aus fehlender politischer Erfahrung verantwortungslos mehr Einfluss und Gehör fordernd, die Älteren eventuell wegen ältere Verletzungen heimzahlen wollend, statt alle Energie gemeinsam in die Planung des Wahlkampfs zu investieren. Und das wegen einiger Punkte in ständig wandelnden Wahlumfragen.
Wir haben mehrere bedrohliche Kriege, global leidende Wirtschaft. Wir haben eine funktionsfähige Minderheitsregierung mit einem Bundeskanzler, der starke Unterstützung braucht, um die Regierungsfunktion effektiv in den bleibenden Monaten zu erledigen. In dieser Lage brauchen wir keine Kandidatendiskussion, sondern ein überzeugendes, gemeinsam getragenes Angebot für den Wahlkampf und eine Vision für die kommenden vier Jahre. Wenn das auseinanderdividieren der SPD, auch medial unterstützt, weitergeht, muss sie sich nach den Wahlen eh keinen Kopf über die Kanzlerkandidatur machen. Der Verteidigungsminister könnte den Streit mit einem klaren Wort sofort beenden. Ulla Putze-Breidenstein, Berlin
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen