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Archiv-Artikel

Auch Italien ist nun Defizitsünder

BRÜSSEL dpa ■ Nach Deutschland und Frankreich hat nun auch Italien die Maastrichter Defizitgrenze überschritten: Laut revidierten EU-Zahlen betrug die Neuverschuldung 2003 und 2004 jeweils 3,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). EU-Währungskommissar Joaquín Almunia will schon im Juni ein Strafverfahren einleiten. Streit ist programmiert, denn Italiens Premierminister Silvio Berlusconi lehnt EU-Schritte ab. Italien dürfte damit zum Testfall für den im März gelockerten Euro- Stabilitätspakt werden. Danach können Defizitsünder verschont werden, wenn sie Reformen unternehmen oder unter Sonderbelastungen leiden. Auch bei der gesamtstaatlichen Verschuldung steht Italien schlechter da als angenommen: Sie betrug 2004 106,6 Prozent des BIP und ist die zweithöchste in der Eurozone.