specht der woche: Wir dürfen uns nicht anbrüllen
Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe Berlin. Wenn er möchte, zeichnet er uns den „Specht der Woche“
Auch wenn er notwendig ist, ist Krieg immer schlimm. Israel muss sich verteidigen, aber viele Menschen leiden darunter. In Israel müssen die Menschen in Bunker, weil sie sonst von Bomben getroffen werden. Und in Gaza sterben viele Menschen.
Ich stelle mir dann immer vor, was mit den Häusern passiert. Die sind dann zerstört und es dauert lange bis man sie wieder aufgebaut hat.
Was kommt, wenn der Krieg vorbei ist? Vielleicht wird es immer Terroristen geben. Dann kommen einfach neue, wenn die alten weg sind. Jedes Land hat auch rechte Leute. Da redet keiner drüber, dass das nicht nur in Israel so ist.
Wenn man darüber redet, finde ich Ruhe wichtig. Man darf sich nicht gegenseitig anbrüllen und muss sich gegenseitig zuhören. Es ist heftig, dass Leute in der Linkspartei sind, die sich nicht mit Antisemitismus auseinandersetzen wollen. Dann kann man nicht mehr zusammenarbeiten. Die, die über Antisemitismus reden wollten, sind aufgestanden und gegangen.
Ich schaue nicht mehr so viele Nachrichten und höre mir das jeden Tag an. Irgendwann muss man auch mal damit aufhören. Protokoll: Chantalle El Helou
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