: Neue Chefin für GEW
Bisherige Stellvertreterin Rose-Marie Seggelke kandidiert für Landesvorsitz. Ihre Wahl gilt als sicher
Die wochenlange Kandidatensuche hat ein Ende: Rose-Marie Seggelke will Landeschefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) werden. Das teilte sie am Montagabend offiziell dem geschäftsführenden Vorstand mit. Die 57-Jährige, bislang stellvertretende Vorsitzende, ist derzeit die einzige Kandidatin für den Posten. Die GEW wählt am heutigen Mittwoch auf der Landesdelegiertenversammlung ihren neuen Vorstand. Die Suche nach einem neuen Vorsitzenden war nötig geworden, weil der bisherige Landeschef Ulrich Thöne im April zum Bundesvorsitzenden der GEW gewählt worden ist. Er legte am Montag offiziell sein Berliner Amt nieder.
Seggelke ist seit 1999 Thönes Stellvertreterin – und steht für Kontinuität. Anders als ihr Vorgänger gehört die Sportlehrerin, die ihre heute erwachsene Tochter alleine großzog, aber nicht zum altlinken Flügel der Gewerkschaft. Sie sei realpolitischer und auch emotionaler als Thöne, hört man in der GEW. Thöne hat gerne mit scharfen, aber nicht unbedingt eingängigen Parolen gegen die Bildungspolitik von SPD-Senator Klaus Böger Front gemacht.
Kein Wunder also, dass es derzeit mit Kommunikation zwischen Gewerkschaft und Bildungsverwaltung nicht zum Besten steht. Unter Thönes Führung hat die GEW im vergangenen Jahr auch das Volksbegehren zur Abwahl des rot-roten Senats mitinitierte – und scheiterte damit kläglich. Seggelke hat das Volksbegehren unterstützt, ebenso wie die Kandidatur Thönes zum Bundesvorsitzenden.
Die Gewerkschafterin ist seit zehn Jahren Vorsitzende des Gesamtpersonalrats und deshalb von ihrem Lehrerdasein freigestellt. Sie hat sich bislang besonders bei der Nachwuchsförderung und der Tarifpolitik engagiert. Wird sie heute gewählt, ist sie die Vorsitzende von 21.000 Gewerkschaftsmitgliedern. Noch immer sind davon zwei Drittel LehrerInnen. Zudem sind ErzieherInnen und WissenschaftlerInnen in der GEW organisiert. SABINE AM ORDE