piwik no script img

Wenn man nicht weiß, was echt oder falsch ist

Glücklich die Städte, die ein französisches Viertel ihr eigen nennen können. Das Quartier Français in München-Haidhausen liegt zwar nicht an der Rive Gauche, es fehlt ihm also das gewisse Etwas, das einen sich hineinträumen ließe ins Quartier Latin.

Rechts der Isar gibt es allerdings ein Pariser Restaurant. Weil sein Name auf Italienisch über der Tür steht, ist die Wahl getroffen. Wir machen auf der Zugreise vom Gardasee nach Berlin einen Zwischenstopp in München und bevorzugen zum Essen lieber Vitello tonnato als Schweinshaxe.

Die Tapas, die die italienische Paris-Bar im französischen Viertel der bayerischen Landeshauptstadt versprochen hat, heißen auf der Karte allerdings Speca turshi me gjize oder Kungull me kos. Ein Albaner betreibt das Pariser Restaurant mit italienischem Namen in München. Und das Vitello tonnato, das es trotzdem gibt, wird nicht mit einer Kapernsauce veredelt, sondern mit Mayonnaise.

München-Haidhausen

27.300 Ein­wohner*innen.

Der Stadtteil gilt als beliebtes Szene- und Amüsierviertel. Das gründerzeitliche „Franzosenviertel“ heißt so wegen der dort vergebenen Straßennamen nach Orten siegreicher Schlachten im Deutsch-­Französischen Krieg.

Wie früher am Gardasee, als es noch Pizza-Würstel gab, denke ich. Nur, dass man sich jetzt in München fragen muss: Was ist echt und was ist Täuschung? Uwe Rada

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen