piwik no script img

Schönster Gott der Welt

Berühmter Nackter wird im Vatikan enthüllt

Das wichtigste Ereignis mindestens für den Vatikan in Rom, wenn nicht für den gesamten Erdkreis ist heute eine Enthüllung. Nach fünf Jahren der Restauration soll am Dienstag eine der berühmtesten Skulpturen aller Zeiten an ihren Standort in den päpstlichen Kunstsammlungen zurückkehren: der Apollo von Belvedere. Bei einem „heiklen Eingriff“ galt es, der rund 1.900 Jahre alten Statue ihr „Gleichgewicht zurückzugeben, ohne ihre wunderbare Harmonie zu gefährden“, teilten die Vatikanischen Museen jüngst mit. Der „frisch renovierte griechische Gott“ aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. wurde in Deutschland legendär durch die schwärmerischen Kommentare des Archäologen Johann Joachim Winckelmann, für den die Figur „das höchste Ideal der Kunst unter allen Werken des Altertums“ war. Ergriffen schrieb auch olle Goethe 1771: „Mein ganzes Ich ist erschüttert … Apollo von Belvedere, warum zeigst du dich in deiner Nackheit, daß wir uns der unsrigen schämen müssen?“ Und eben diese Nacktheit wurde später wegen der „weichen Muskelzeichnung“ als „androgyn“ oder direkt als „schwul“ eher verachtet. Egal was dem Apollo heute zugeschrieben wird, ab sofort darf sich jeder Betrachter wieder vom schönsten Gott der Welt goethe-gleich ergriffen fühlen.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen