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Institution bedroht

Schulsenatorin streicht Abiturienten-Bildungsgang an der staatlichen Fremdsprachenschule. Lehrerverband besorgt

Vor einem „Tod der staatlichen Fremdsprachenschule auf Raten“ hat gestern der Deutsche Lehrerverband Hamburg (DLH) gewarnt. So will Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig den seit über 40 Jahren bestehenden Bildungsgang „kaufmännische Assistenz, Fachrichtung Fremdsprachen“ für Abiturienten streichen und damit neun Lehrerstellen sparen. Und dies, obwohl die Nachfrage mit 220 Anmeldungen in diesem Jahr um 35 Prozent anstieg.

„Dieser Sparbeschluss ist frauen- und innovationsfeindlich“, kritisiert der DLH-Vorständler Thomas Schuback. So seien 95 Prozent der Absolventen junge Frauen, die durch das einjährige intensive Sprachenstudium in Englisch, Spanisch und Französisch eine bessere Chance auf einen Ausbildungsplatz bekämen. „Ärgerlich“ sei auch, dass hier ein kostenloses staatliches Angebot gestrichen wird, so dass die Schulabgänger auf teure Privatinstitute ausweichen müssen.

Übrig bleiben soll die zweijährige Ausbildung für Realschulabgänger. Da Abiturenten dorthin nicht ausweichen dürfen, sieht der DHL die Existenz der Schule mangels Nachfrage bedroht.

Behördensprecher Alexander Luckow begründet den Schließungsbeschluss mit „Einsparmaßnahmen“. Auch gebe es die „Erkenntnis“, dass Abiturienten diese Ausbildung mehrheitlich nur als „Zwischenstadium“ nutzten. kaj

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