Unterrichtsausfall : Uniform und Wichtigeres
Nachdem die Bürgerschaft gestern den Antrag von Klaus-Peter Hesse (CDU) zur Förderung einheitlicher Schulkleidung verabschiedet hatte, wollte GAL-Fraktionschefin Christa Goetsch zu „wirklich wichtigen“ Schulpolitikfragen übergehen und stellte ihren Antrag zur Erhebung von Unterrichtsausfall vor.
So hätten die GAL in den vergangenen Monaten immer häufiger Klagen erreicht, „dass der Unterichtsausfall zunimmt“. Mathe- und Geschichtslehrer an Gymnasien seien wochenlang ausgefallen. Eltern an Grundschulen würden gefragt, ob sie nicht den Unterricht oder wenigstens die Aufsicht übernehmen könnten, weil zu viele Lehrer kurz- und langfristig krank seien. Goetsch: „Einen Reservelehrer der Schulbehörde gibt es da nicht.“
Doch gleichzeitig behaupte die Schulbehörde, dass der Unterrichtsausfall „minimiert“ sei und sie sogar 300 Lehrerstellen zu viel habe. „So kann es nicht weitergehen“, schimpfte die GAL-Vordere. Es sei im Interesse aller, von der Schulbehörde hier Klarheit einzufordern. Bis zum 1. März 2006 solle diese deshalb eine „flächendeckende Erhebung“ durchführen und Lösungsvorschläge unterbreiten.
Eine erste derartige Erhebung, die 1999 auf Antrag der damaligen CDU-Opposition durchgeführt worden war, hatte ergeben, dass pro Monat 20.000 Stunden an allen Hamburger Schulen ausfielen. Seine Partei habe seit Regierungsübernahme „viel getan, um den Unterrichtsausfall zu minimieren“, hielt Schulpolitiker Robert Heinemann dagegen und stellte einen eigenen, sehr ähnlichen Antrag. Allerdings lässt dieser der Bildungssenatorin bis September 2006 Zeit, die brisanten Daten vorzulegen. kaj